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Tuinamassage: Heilen mit Händen

Tuinamassage: Heilen mit Händen

Schmerzhafte Verspannungen, Schlafstörungen oder chronische Erkrankungen zählen für viele Menschen zum Alltag. Klassische Behandlungsmethoden führen oftmals nicht zum gewünschten Erfolg. Eine Alternative zur westlichen Schulmedizin bietet die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Die mehr als 2.000 Jahre alte Heilkunst arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz, der die Entstehung von Krankheiten verhindern soll. Eine beliebte Behandlungsform der TCM ist die Tuinamassage. Die Anwendungsbereiche sind breit gefächert, wobei das Verfahren in der Praxis auch in Krankenhäusern zum Einsatz kommt, die überwiegend auf Schulmedizin setzen. Doch was ist eine Tuinamassage, wie wirkt eine Behandlung und welche Vorteile hat die Technik in der modernen Gesundheitspraxis?

Was ist eine Tuinamassage?

Bei der Tuinamassage handelt es sich um eine chinesische Therapie, die einfache chiropraktische Techniken und Akupressur mit einer passiven Mobilisierung der Gelenke kombiniert. Vorrangiges Ziel ist es, innere Beschwerden und Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparats zu lindern. Der Patient ist während der Massage meist bekleidet oder mit einem Tuch bedeckt. Zusätzlich ist es möglich, die Haut während der Massage mit einem Öl zu behandeln. Die Technik umfasst 18 Grundgriffe und mehr als 300 Einzelgriffe, mit denen Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht gebracht werden sollen.

Welche Phasen durchläuft eine Tuinamassage?

Jede Behandlung besteht grundsätzlich aus drei unterschiedlichen Phasen. In der Anfangsphase kommt es zu einer Anregung des Meridiansystems. Danach folgt die Interventionsphase. In dieser Phase arbeitet der Arzt mit spezifischen Behandlungstechniken, die abhängig von der Diagnose sind. Mögliche Techniken sind beispielsweise:

  • Hauttechniken
  • Techniken zur Lockerung der Muskeln
  • Techniken zur Mobilisierung der Gelenke
  • Techniken zur Lösung von Lymphstau
  • Techniken zur Ausleitung schädlicher Einflüsse

Den Abschluss einer jeden Tuinamassage bildet die sogenannte Harmonisierungsphase. Diese hat das Ziel, die oftmals sehr starke Wirkung wieder auszugleichen und dem Patienten zu mehr Wohlbefinden zu verhelfen.

Welchen Stellenwert hat die Tuinamassage in der TCM?

Die traditionelle chinesische Medizin geht davon aus, dass die Ursache für Krankheiten in Blockaden liegt, die den freien Fluss des Qi hindern. Das Konzept der Tuinamassage setzt genau hier an. Die Technik ist daher fest in das chinesische Diagnosesystem integriert und bildet zudem eine der fünf Hauptsäulen der traditionellen chinesischen Medizin. Vor der Anwendung führt der Arzt hier eine genaue Zungen- und Pulsdiagnose durch. Diese gibt ihm Hinweise darauf, wo sich die Blockaden befinden und welche Therapie oder Therapiekombination den Fluss des Qis am schnellsten wiederherstellt. Die Behandlungsmethode lässt sich in der Praxis sowohl komplementär als auch als alternativ zu einer konventionellen schulmedizinischen Massnahme einsetzen.

Wie wirkt eine Tuinamassage in der Praxis?

Je nach Indikation wendet der Arzt oder Naturheilpraktiker unterschiedliche Techniken an. So gibt es sowohl schmerzlindernde als auch entspannende, durchblutungsfördernde oder erwärmende Grifftechniken. Während der Behandlung kommt die Blutzirkulation wieder in Fluss, wodurch sich die Meridiane wieder regulieren und sich Verspannungen lockern. Die ersten Erfolge stellen sich meist schon nach wenigen Behandlungen ein. Bei chronischen Erkrankungen ist in der Regel jedoch ein wenig mehr Geduld gefragt, bis sich eine deutliche Besserung einstellt.

Für welche Beschwerden wird die Heilkunst in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt?

Tuinamassagen eignen sich zur unterstützenden Therapie und zur Nachbehandlung in unterschiedlichen Bereichen. Die häufigsten Anwendungsgebiete sind:

  • Allgemeinmedizin
  • Rehabilitation
  • Traumatologie
  • Innere Medizin
  • Pädiatrie
  • Neurologie
  • Orthopädie

Dabei profitierten sowohl Patienten mit Knochenbrüchen oder chronischen Rücken- und Nackenschmerzen als auch Menschen, die an Schlafstörungen, Asthma oder rheumatischen Erkrankungen leiden, von einer Tuinamassage. Zudem wird die Therapie auch unterstützend bei Nervosität, Erkältungsbeschwerden, Migräne und in der Kinderheilkunde bei Appetitschwäche, Konzentrationsstörungen, Bettnässen oder beim Zahnen eingesetzt.

Kann ich eine Tuinamassagen mit Akupunktur kombinieren?

Die traditionelle chinesische Medizin zieht ihre Stärke und Wirksamkeit aus der gekonnten Kombination unterschiedlicher Heilmethoden. Dabei geht die TCM davon aus, dass die Energie unseren Körper über vernetzte Energielaufbahnen durchströmt. Auf diesen Energielaufbahnen befinden sich ungefähr 360 unterschiedliche Akupunkturpunkte. Naturheilpraktiker nutzen diese Punkte sowohl bei der Tuinamassage als auch bei der gewöhnlichen Akupunktur. Aus diesem Grund gilt eine Kombinationstherapie aus klassischer Akupunktur mit Tuinamassagen als besonders effektiv. Zudem lässt sich das Therapiespektrum bei Bedarf individuell erweitern. So ist es auch möglich, die Massagen mit Schröpfen, Triggerpunkttherapie oder Moxibustion zu erweitern.

Wie lange dauert eine Therapie?

Eine klassische Therapie richtet sich nach den Beschwerden, umfasst in der Praxis jedoch für gewöhnlich zehn Termine, wobei eine Massage 30 bis 60 Minuten in Anspruch nimmt. Der Erfolg der Behandlung ist abhängig von dem Können und der Ausbildung des Arztes, der sie durchführt. Gute Heilpraktiker setzen hier insbesondere auf eine ausführliche Vorbesprechung und Nachbesprechung, die auch dazu dient, den Patienten sorgfältig aufzuklären. Dies ist notwendig, da eine Tuinamassage durchaus mit Schmerzen verbunden sein kann.

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