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Hemiparese – Erkrankung mit einschneidenden Veränderungen des Lebens

Hemiparese – Erkrankung mit einschneidenden Veränderungen des Lebens

Die Hemiparese geht für die Betroffenen mit teilweise massiven Veränderungen ihrer Lebensqualität einher. Die Lähmung ist zwar nur halbseitig, kann aber dennoch mit schweren Folgen verbunden sein. Da diese Krankheit von einem Schlaganfall herrührt, müssen die Symptome so schnell wie möglich behandelt werden. Tritt die Therapie frühzeitig ein, lässt sich das Ausmass der bleibenden Beschwerden stark begrenzen. Deshalb solltest du die Symptome kennen. Unter dieser Voraussetzung ist eine Arztkonsultation sofort möglich und die nachfolgende Behandlung hat gute Aussichten auf Erfolg.

Wie kommt es zu einer Hemiparese?

Unter einer Hemiparese verstehen Mediziner eine Begleiterkrankung, die durch einen Schlaganfall ausgelöst wird. Die Hemiparese ist jedoch gleichzeitig als Symptom desselben anzusehen.

Eine Hemiparese, die durch einen Schlaganfall an den unterschiedlichsten Organen des Körpers entsteht, ist lediglich die milde Verlaufsform einer klassischen Hemiplagie. Grundsätzlich stellt die Hemiparese eine Lähmung dar, die nur auf einer Seite des Körpers auftritt. Unabhängig davon, in welchem Lebensalter du dich befindest, kann ein Schlaganfall mit einer solchen Einschränkung nicht ausgeschlossen werden. Der Apoplex betrifft immer das Gehirn. Durch die Unterversorgung einzelner Areale kommt es zu einem Ausfall von Nervenfunktionen. Dieser zieht eine Unfähigkeit der Muskulatur, willkürliche Bewegungen auszuführen, nach sich. Im Gegensatz zu einer kompletten Halb- oder Einseitenlähmung betrifft die Hemiparese nur einige einzelne Gruppen von Muskeln.

Warum sind ausgerechnet die Lähmungen eine Nachwirkung des Schlaganfalls?

Während des Schlaganfalls wird eine Körperhälfte durch verschlossene Blutgefässe im Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt. Nervenzellen sterben ab. Die Weiterleitung von Reizen vom Gehirn über das zentrale Nervensystem an die Extremitäten ist nicht mehr gegeben. Infolgedessen entstehen die entsprechenden Symptome.

Welche Symptome sind typisch für einen Schlaganfall?

Eine Hemiparese erkennst du anhand mehrerer klassischer Anzeichen. Diese solltest du unbedingt ernst nehmen. Fast immer ist entweder die rechte oder die linke Hälfte deines Körpers betroffen. Folgende Beeinträchtigungen treten auf:

  • Bewegungsunfähigkeit eines Beins
  • Lähmung eines Arms oder am Handgelenk
  • unkontrollierte Bewegungen der involvierten Gliedmassen
  • Störungen des Gleichgewichts
  • Unfähigkeit, koordiniert zu agieren
  • Missempfindungen und Auffälligkeiten der Empfindlichkeit
  • Spastik der Muskulatur

Der zuletzt genannte Punkt umfasst unter anderem die eingeschränkte Wahrnehmung von Schmerzen, Temperaturschwankungen oder mechanischen Einwirkungen. Eine Hemiparese bezieht sich oftmals auch auf das Gesicht, wobei es sich dann um eine Fazialisparese handelt. Diese bemerkst du an der fehlenden Fähigkeit, Laute zu formen oder die Lippen kontrolliert zu öffnen und zu schliessen. Ein Mundwinkel hängt schlaff herunter.

Wodurch kann eine Hemiparese ausgelöst werden?

Die Ursache ist in erster Linie ein Schlaganfall. Aber eine Hemiparese kann auch andere Auslöser haben. Das sind zum Beispiel:

  1. epileptische Anfälle
  2. virale Infektionen
  3. bakterielle Erkrankungen
  4. Meningitis (Hirnhautentzündung)
  5. Enzephalitis (Entzündung der Grosshirnrinde)
  6. Verletzungen des Schädels
  7. bösartige Hirntumore
  8. Gehirnblutungen
  9. Migräne
  10. Durchblutungsstörungen (Thrombose, Bluthochdruck)

Wie du siehst, sind die Auslöser recht vielschichtig. Du kannst kaum direkt Einfluss darauf nehmen. Lediglich durch das Ausschalten einiger Risikofaktoren wie:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • mangelnde körperliche Aktivität
  • Stress
  • Alkohol

ist eine teilweise Prävention realisierbar.

Welche Therapie ist bei einer Hemiparese angebracht?

Heutzutage können Mediziner eine Vielzahl an wirksamen therapeutischen Massnahmen empfehlen. Darin eingebunden sind auch die Therapeuten verschiedener Spezialrichtungen. Welche Optionen bei dir indiziert sind, darüber entscheiden die diagnostischen Ergebnisse und die Beschwerdebilder. Natürlich werden auch die Ursachen hinterfragt.

Vorrangig ist eine Behandlung wie:

  • Physiotherapie (Beweglichkeit neu schulen, Kräftigung, Blockaden lösen)
  • Ergotherapie (Schulen der Feinmotorik)
  • Logopädie (Erlernen der Artikulation)
  • Operation
  • Massage (Stärkung verkümmerter Muskeln)
  • Strahlenbehandlung (Chemotherapie bei Tumoren)
  • Verabreichung von Botox
  • Medikamentengabe (hauptsächlich Marcumar zur Vermeidung von Gerinnselbildung)

All diese Methoden werden genau auf die individuelle Situation abgestimmt. Angehörige werden meist schon in die laufende Behandlung miteinbezogen.

Greift eine Behandlung immer?

Das hängt von mehreren Punkten ab. Bei rechtzeitiger Einleitung der Therapie kann sich eine Hemiparese partiell zurückbilden. Bei Kindern vergehen diese Symptome meist komplett. Je älter ein Patient ist, desto schlechter lassen sich die Lähmungen beheben. Erhältst du schon bei den ersten Anzeichen eines Schlaganfalls eine wirksame Behandlung, kann es sein, dass fast keine Hemiparesen zurückbleiben. Daher solltest du rasch handeln. Manchmal müssen die Betroffenen jedoch mit bleibenden Einschränkungen leben. Dann kann eine Pflege notwendig werden. Die Prognose bei einer Hemiparese ist allerdings bei jungen Menschen positiv. Bei einem hohen Schweregrad sind die Störungen nur bis zu einem geringen Grad reversibel. Die Chancen auf Heilung sind daher sehr differenziert. Fortschritte sind bei einer Hemiparese aber immer möglich.

Gibt es bei einer Halbseitenlähmung sonstige Unterstützung?

Ob in der Schulter oder im Handgelenk – Lähmungen behindern eine Vielzahl an Tätigkeiten. Nach einer Reha kommen die meisten Personen mit diesen Beschränkungen gut zurecht. Sie erlernen alternative Arten der Bewegungsausführung. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten, die gelähmten Zonen ständig zu stimulieren. Andererseits sind geschultes Fachpersonal oder angeleitete Angehörige in der Lage, unterschiedliche Verrichtungen zu übernehmen. Behinderten- beziehungsweise rollstuhlgerechte Wohnräume und spezielle Hilfsmittel werden im Alltag genutzt. Stolperfallen werden beseitigt und geeignete technische Geräte angeschafft. Eine Hemiparese muss daher nicht zum kompletten Verlust der Selbstständigkeit führen.

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